Die Atemschutzausbildung gehört zu den wichtigsten, aber auch zu den physisch und psychisch anspruchsvollsten Ausbildungen im Feuerwehrwesen. Gut also, dass es speziell in diesem Bereich gute Möglichkeiten für die einzelnen Atemschutzgeräteträger gibt, sich weiter zu bilden.
Am 15. November war es für 6 Kameraden der FF Berg soweit, es stand eine Ausbildungseinheit in der 4. Atemschutz-Ausbildungsstufe auf dem Plan. Die 4. Stufe beinhaltet die „Heißausbildung in gasbefeuerten Simulationsanlagen“. Anders als in den 3 vorangegangenen Stufen (Grundausbildung, Modul Atemschutz, Erweiterte Atemschutzausbildung in der Feuerwehr) steht in der 4. Stufe der Kontakt mit realem Feuer im Vordergrund. In einem speziellen Brandsimulationscontainer können zu diesem Zweck mehrere Brandherde und –phänomene simuliert werden, die es durch die Ausbildungsteilnehmer (Atemschutztrupp) zu bekämpfen gilt.
Nach einer kurzen Theorieeinführung und Sicherheitsbelehrung ging es für die Teilnehmer gemeinsam in den Container zur sogenannten „Hitzegewöhnung“. Dabei wurden verschiedene Brandherde entzunden und ein Flashover simuliert, um den Trupps die Hitze begreiflich zu machen, mit der sie es später im aktiven Durchgang zu tun haben werden. Danach ging es zu einem kurzen Strahlrohrtraining, um die richtige Handhabung eines Hohlstrahlrohrs und die immer besonders heikle Türöffnung aufzufrischen.
Anschließend war der aktive Durchgang an der Reihe. Über eine enge Wendeltreppe ging es vom Dach des Containers in dessen Inneres. Direkt nach der Treppe galt es gelagerte Gasflaschen zu kühlen und das entfachte Feuer zu löschen. War dies geschehen musste durch eine Tür in einen benachbarten Raum vorgedrungen werden. Kurz nach dem Eintreten wurde der erste Flashover (Durchzündung des Brandraumes, hier: an der Raumdecke) simuliert, vor welchem der Trupp sich schützen musste um die Flammen anschließend zurückzudrängen. Im zweiten Raum waren zwei verschiedene Brandherde zu bekämpfen. Während der Brandbekämpfung wurden abwechselnd weitere Flashover und erneute Entflammungen des ersten Brandherdes (Gasflasche) simuliert. Wichtig hierbei war korrektes Reagieren auf das momentan für die Sicherheit des Trupps wichtigste Ereignis und anschließend Weiterführung der Brandbekämpfung. Nach ca. 15 Minuten wurde vom Übungsleiter das Kommando zum Rückzug gegeben und der Trupp zog sich über die Wendeltreppe auf das Dach des Containers zurück, womit die Ausbildungseinheit abgeschlossen war. Bei einer darauffolgenden Nachbesprechung wurde gutes und schlechtes Verhalten analysiert, um aus eventuell begangenen Fehlern lernen zu können. In den Nachbesprechungen der beiden Trupps aus Berg zeigte sich allerdings, dass wir auf einem sehr hohen Ausbildungsstand sind und das Vorgehen seitens der Übungsbeobachter als sehr gut beschrieben wurde.
Besondere Herausforderung für die Trupps war einerseits die extreme Hitze (ca. 120°C im Inneren des Containers), die große körperliche Anstrengung und auch die psychische Überwindung nahe genug an die Flammen heranzugehen, um einen guten Löscherfolg zu erreichen.